Cannabis

Was ist Cannabis

"Gras" oder "Marihuana" bezeichnen die getrockneten Blüten und Blätter der weiblichen Cannabis-Pflanze. Mit "Haschisch" ist das getrocknete Harz der Pflanze gemeint. Gras wird mit Tabak vermischt in Joints und Wasserpfeifen geraucht, Haschisch kann darüber hinaus Kuchen und Joghurts beigefügt werden.
 

Gesetz

Konsum und Besitz von Cannabis ist in der Schweiz strafbar. Wer mit Mengen unter zehn Gramm erwischt wird, muss mit einer Ordnungsbusse rechnen. Bei einer Menge über zehn Gramm wird ein Strafverfahren eingeleitet: Die Jugendanwaltschaft kann mit deinen Eltern abklären, ob ein Suchtverhalten vorliegt, und Schutzmassnahmen anordnen, etwa Aufsicht oder persönliche Betreuung, Tagesstruktur, ambulante Psychotherapie oder einen stationären Klinikaufenthalt.
 

Wirkung

Der Hauptinhaltsstoff von Cannabis, das THC, dockt im Gehirn an Rezeptoren in jenen Regionen an, die mit Lernen und Gedächtnis, Motivation und Entscheidungsfähigkeit zu tun haben. Diese Fähigkeiten sind für deine Entwicklung besonders wichtig.

Die Wirkung tritt um ein paar Minuten verzögert ein, den Rausch empfindet jeder etwas anders. Oft verstärken sich deine aktuellen Gefühle. So können starke Angst, Traurigkeit oder Misstrauen auftreten. Manche empfinden sich selbst plötzlich anders, fremdartig. Zudem röten sich oft die Augen, der Mund kann trocken werden, der Puls ist beschleunigt, es kommt zu Heisshunger und Müdigkeit.

Cannabis-Produkte mit einem THC-Wert von unter einem Prozent, haben keine berauschende Wirkung. Sie werden vor allem aufgrund der beruhigenden Wirkung des enthaltenen Cannabidiols (CBD) konsumiert. Bezüglich schädlicher Nebenwirkungen oder Suchtpotential von Cannabis mit tiefem THC- und hohem CBD-Gehalt gibt es bislang kaum wissenschaftliche Erkenntnisse.

Risiken

Störung der Hirnentwicklung, Konzentrations- und Lernschwäche

Depressionen, Panikattacken, Angststörungen, Verfolgungswahn

erhöhte Unfallgefahr

Abhängigkeit: Durch Kombination mit Tabak besteht sehr hohe Suchtgefahr

Risiko für Lungenkrebs

geschädigte Spermaproduktion oder Veränderung des Menstruationszyklus
 

Risikokonsum

Regelmässiger Konsum erhöht die Risiken. So erkennst du, ob das auf dich zutrifft:

Du konsumierst mehrmals pro Woche und/oder öfters alleine

Du hast häufig schlechte Laune und verhältst dich anderen gegenüber ausweichend

Du gestaltest den Alltag so, dass du konsumieren kannst

Deine Leistungsfähigkeit nimmt ab

Du hast weniger Aktivitäten im Freundeskreis, willst mehr rumhängen, gibst Hobbies auf.
 

Cannabinoide

Es sind weitverbreitet Gras und Haschisch, im Umlauf, die mit synthetischen (künstlich hergestellten) Cannabinoiden behandelt wurden. Eine solche Behandlung ist den Produkten nicht anzusehen. Beim Konsum sind sie jedoch gefährlich: Sie können zu verlangsamter Atmung, Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod führen.

 

Gruppengefühl

Seid vorsichtig mit Cannabis oder verzichtet darauf, wenn in der Gruppe Spannungen auftreten. Streit, Liebeskummer oder allgemeiner Stress sind Gift für eine angenehme Wirkung.

Lasst Euch nicht von einem subtil ausgeführten Gruppendruck zum Cannabis-Konsum verleiten. Wenn Ihr nicht kiffen wollt, sagt das in der Gruppe klar und deutlich. Ihr müsst dafür auch keine Gründe angeben - ein "Nein, keine Lust" genügt vollkommen.

Macht Euch vor dem Konsum über das schlau, was Ihr konsumiert. Fragt den oder diejenige, die oder der die Droge beschafft hat, was sie enthält. In den letzten Jahren hat sich der THC-Wert (siehe linke Spalte) auf dem Markt sehr stark erhöht. Andererseits sind neu auch Cannabis-Produkte auf dem Markt, die kaum THC, aber Cannabidiol (CBD) enthalten. Dieser Wirkstoff ist beruhigend, nicht berauschend.

Achtet auch darauf, dass Ihr in einem sozialen Umfeld kifft, in dem Ihr Euch wohl fühlt. Die Umgebung ist beim Konsum von Cannabis durch die verschobene Wahrnehmung von grosser Bedeutung.