Cannabiskonsum

Cannabis ist die von Jugendlichen meist konsumierte illegale Droge. Studien besagen, dass in der Schweiz rund dreissig Prozent der 15-jährigen Buben und rund zwanzig Prozent der 15-jährigen Mädchen schon einmal Cannabis konsumiert haben. Bei fast drei Prozent aller Jugendlichen dieser Altersklasse geht man von einem problematischen Konsum aus.

Bei diesen Zahlen wird nicht unterschieden, ob Cannabis in Form von Marihuana (Blüten) oder in Form von Haschisch (Harz) konsumiert wurde, ebenso wenig, ob es sich um die Erzeugnisse hoch gezüchteter Pflanzen oder um vergleichsweise schwach konzentrierten Hanf, etwa aus Eigenanbau im Freien handelte. Nicht in jedem Fall ist der Konsum gleich schädlich.
 

Langfristige Nebenwirkungen

Je konzentrierter der THC-Gehalt (Wirkstoff mit berauschender Wirkung), umso stärker ist die Gefahr sowohl akuter Nebenwirkungen wie Beeinträchtigung der Reaktionsgeschwindigkeit oder Übelkeit als auch langfristiger psychischer Probleme wie Panikattacken und psychotische Symptome. Regelmässiges Kiffen erhöht zudem das Risiko für Lungenkrebs und wirkt schädigend auf die Spermaproduktion und den Menstruationszyklus.
 

Gefahr: Künstliche Cannabinoide

In jüngster Zeit sind Cannabisprodukte im Umlauf, die mit synthetischen Cannabinoiden behandelt wurden; eine solche Behandlung ist den Produkten nicht anzusehen. Für Konsumierende sind sie jedoch gefährlich: Sie können zu verlangsamter Atmung, Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod führen. Der Umgang mit Cannabis ist deshalb für Jugendliche, aber auch für Eltern und Jugendarbeit besonders herausfordernd geworden.

Empfehlungen der MOJUGA

Falls Sie wissen oder fürchten, dass Ihr Kind Cannabis konsumiert, suchen Sie das Gespräch. Informieren Sie sich aber vorgängig über Cannabiskonsum und lassen Sie sich offene Fragen von Jugendarbeitenden oder Fachstellen beantworten.
 

Helfen statt tadeln

Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe, sondern versuchen Sie gemeinsam herauszufinden, in welchen Kontexten Ihr Kind Cannabis geniesst und in welchen es ihm schadet, reden Sie mit ihm über die Herkunft der verwendeten Hanfprodukte und machen Sie es auf die Gefahren – insbesondere jener, die von synthetischen Cannabinoiden ausgehen – aufmerksam.

Die meisten Jugendlichen konsumieren Cannabis mit Kolleginnen und Kollegen zusammen. Prüfen Sie deshalb, ob Absprachen und ein gemeinsames Vorgehen mit Erziehungsberechtigten aus dem Freundeskreis Ihres Kindes möglich sind.


Ihre Offene Jugendarbeit unterstützt Sie

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind die Droge nicht im Sinne eines Genussmittels, sondern als Ablenkung von Alltagsproblemen nutzt, dann versuchen Sie die Ursachen seiner Probleme zu ergründen. Dazu können Sie Hilfe von einer Fachperson in Anspruch nehmen und die Offene Jugendarbeit kontaktieren. 

Cannabis und Jugendarbeit

Bei den rund 500 Jugendlichen, mit denen die Jugendarbeitenden der MOJUGA regelmässig Kontakt haben, zeigt sich, dass das Einstiegsalter sinkt. Einzelne Jugendliche konsumieren die Droge bereits ab der ersten Oberstufe. Die Jugendlichen wissen auch genau, wo sie Cannabis beziehen können.

Unseren Beobachtungen zufolge konsumieren die meisten Jugendlichen, um sich vom Alltagsstress zu erholen und abzuschalten. Das Konsumieren von Cannabis gilt unter Jugendlichen nicht als etwas Aussergewöhnliches. Die Illegalität der Droge wird unter den Jugendlichen zwar immer wieder diskutiert, die möglichen gesundheitlichen Schäden jedoch sind kein Thema.
 

Gemeinsam Strategien entwickeln

In der Überzeugung, dass sie Jugendliche nicht erreichen, indem sie das Kiffen verteufeln, hören Jugendarbeitende den Jugendlichen erst einmal zu und regen durch Fragen nach Konsumverhalten und dessen Auswirkungen zum Nachdenken an. Nach Möglichkeit entwickeln die Jugendarbeitenden der MOJUGA gemeinsam mit den Jugendlichen Strategien, wie diese ihren Konsum reduzieren oder ganz aufgeben können. Die Jugendlichen sollen im Austausch lernen zu beurteilen, welche Konsequenzen Drogenkonsum für sie haben könnte und auf der Basis umfassender Information selbst über ihr Konsumverhalten entscheiden.
 

Gesetzliches

Anwendung

Wirkung